Übungen gegen Angst: Meditation

Yoga gegen AngstMeditation ist sehr effektiv gegen Angst. Viele Meditations-Übungen und Meditationsanleitungen findest du auf dem Meditations-Portal von Yoga Vidya>>>

Hier die Niederschrift der Meditationsanleitung aus dem Workshop „Ängste überwinden mit Yoga. Die Hörsendung dazu war schon bei den letzten beiden Blogbeiträgen dabei. Sie ist unter der Meditationsanleitung Niederschrift nochmals dabei. Jetzt also zur unbearbeiteten Niederschrift der Meditationsanleitung:

Bleibt einen Moment lang ruhig sitzen, atmet zwei-, dreimal tief ein und aus. Dann atmet sanft ein und aus. Und haltet weiter die Konzentration entweder in der Stirngegend oder Scheitelgegend oder auch Herzgegend. Ihr könnt in eurer Herzgegend konzentrieren, wenn ihr Zugang finden wollt zur inneren Freude. Oder in der Stirngegend, wenn ihr Zugang finden wollt zu diesem sanften Pulsieren, zu dieser Lichtenergie oder Intuition. Oder ihr könnt euch konzentrieren auf den Scheitel und den Raum darüber, öffnen für Inspiration. Drei Minuten Stille. Vertieft wieder den Atem. Und dann könnt ihr die Augen öffnen.

Das war also der 15. Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Übungen gegen Angst: Wechselatmung

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Yoga gegen AngstWechselatmung, auch Nadi Shodhana bzw. Anuloma Viloma genannt, ist eine sehr wirksame Yoga Atemübung gegen Angst. Sukadev leitet dich dazu an. In der Audio Datei findest du, wie beim letzten Mal, die Anleitung zu Kapalabhati, Wechselatmung und Meditation. Und unten findest du die Niederschrift der Übungsanleitung zur Wechselatmung:

Die Wechselatmung hilft, Energien ins Gleichgewicht zu bringen. Und ihr werdet dabei auch euch konzentrieren auf bestimmte Chakras, insbesondere die Chakras, die Patanjali im Yoga Sutra nennt, und zusammen mit den geistigen Wirkungen, wenn man sich auf bestimmte Körperteile konzentriert. Das Interessante ist, dass deckt sich – mindestens vom Konzept her – mit dem, was diese moderne Psychotherapie oder psychologische Richtung sagt, das Unterbewusstsein kommuniziert über Körperempfindung und umgekehrt, über Konzentration auf bestimmte Körperteile haben wir einen Einfluss auf unser Unterbewusstsein, unser Denkvermögen usw. Und so sind die so genannten KörperSamyamas, Konzentration auf bestimmte Teile des Körpers, die dann auch Sitz von Chakras sind, sehr wirksame Techniken, auch auf den Geist Einfluss zu nehmen.

Atmet zunächst sehr tief vollständig aus. Atmet tief ein. Atmet vollständig aus. Jetzt schließt das rechte Nasenloch und atmet links ein. Schließt das rechte Nasenloch mit dem rechten Daumen und haltet dann die Luft an mit Daumen und Ringfinger. Konzentriert euch dabei auf den Bauch. Bauchbereich, Sitz von Selbstbewusstsein. Atmet rechts aus und stellt euch vor, ihr lasst die Energie vom Bauch weit ausstrahlen. Atmet rechts ein, zum Bauch hin. Haltet die Luft an. Patanjali sagt: „Konzentration auf den Bauch hilft, die Bedürfnisse des Körpers zu spüren.“ Atmet links aus und bringt jetzt die Konzentration hoch zum Herzen. Atmet links ein, zum Herzen. Haltet die Luft an. Spürt in das Herz. Patanjali sagt: „Konzentration auf das Herz führt zum Verstehen der Psyche oder des eigenen Geistes, von sich selbst und anderen.“ Atmet rechts aus und stellt euch vor, ihr werdet vom Herzen her weit. Atmet rechts ein, zum Herzen hin. Haltet die Luft an. Konzentriert euch auf das Herz. Das führt zu Verständnis und Liebe. Atmet links aus, hoch zur Kehle, Kehlzentrum. Atmet links ein, zum Kehlzentrum. Haltet die Luft an, spürt eure Kehle. Patanjali schreibt: „Konzentration auf die Kehle lässt Gier und Getriebenheit verschwinden, führt zu Zufriedenheit.“ Atmet recht aus, von der Kehle her weit werden. Atmet rechts ein, zur Kehle hin. Haltet die Luft an, zur Kehle. Atmet links aus, hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn, das Intuitionszentrum. Links einatmen, zum Punkt zwischen den Augenbrauen bis Mitte der Stirn. Haltet die Luft an. Patanjali sagt: „Durch Konzentration auf die Stirngegend, das Intuitionschakra, kommt alle Erkenntnis, alles Wissen.“ Atmet rechts aus, spürt eure Stirngegend. Atmet rechts ein, hin zur Stirngegend. Haltet die Luft an, spürt die Stirngegend. Atmet links aus, jetzt spürt eure ganze Wirbelsäule von unten bis oben. Atmet links ein, spürt die ganze Wirbelsäule von unten bis oben. Haltet die Luft an. Patanjali sagt: „Durch Konzentration auf die Wirbelsäule entsteht innere Festigkeit.“ Atmet rechts aus, spürt dabei eure Wirbelsäule von unten bis oben. Atmet rechts ein, spürt eure Wirbelsäule. Haltet die Luft an, spürt eure Wirbelsäule von unten bis oben. Atmet links aus, hoch zum Scheitelzentrum. Atmet links ein, zum Scheitelzentrum. Haltet die Luft an. Spürt Scheitelgegend und Raum darüber oder auch Licht darüber, für Kontakt zu einer höheren Wirklichkeit oder auch für Inspiration. Atmet rechts aus. Atmet rechts ein, hoch zum Scheitelzentrum. Haltet die Luft an, spürt Scheitelzentrum und Raum darüber oder auch Licht darüber. Öffnet euch so für Inspiration und für eine höhere Wirklichkeit. Atmet links aus und senkt die Hand.

Das war also der vierzehnte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Übungen gegen Angst: Kapalabhati

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Yoga gegen AngstAtemübungen und Meditation sind sehr wirksam gegen Ängste. Zum einen sind alle Hatha Yoga Übungen Vorbeugung gegen Angst, denn sie geben dir Prana, Lebensenergie. Zum anderen helfen Pranayama, Asanas und Meditation, die Angst-Energie in positive Energie umzuwandeln. Du findest die Übungen Kapalabhati, Wechselatmung und Meditation in beiliegender mp3 Audio Datei, und als unbearbeitete Mitschrift einer Übungsanleitung mit Sukadev, Teil 1, Kapalahbhati:

Wir wollen Kapalabhati üben, um so Prana zu aktivieren. Kapalabhati zu üben, ist auch eine gute Weise, um mehr Prana zu haben. Wenn man mehr und aktives Prana hat, dann kann man auch besser mit Ängsten umgehen, bzw. braucht sie oft auch gar nicht zu haben. Kapalabhati, die Schnellatmung, wo ihr schnell ausatmet und sanft einatmet. Sitzt ganz gerade, atmet sehr tief vollständig aus, einatmen, Bauch hinaus, ausatmen Bauch hinein. Einatmen, Bauch hinaus, beginnt: Aus, ein, aus, ein, aus, ein… Atmet vollständig aus. Atmet sehr tief ein, neues Licht, Kraft und Positivität. Atmet vollständig aus, leert eure Lungen. Atmet bequem ein, füllt eure Lungen zu dreiviertel und haltet die Luft an. Konzentriert euch auf den Bauchbereich, die innere Mitte, Sitz des Sonnengeflechtes, der inneren Sonne, damit auch von Mut und Selbstbewusstsein. Wer halten kann, hält noch, andere atmen schon aus. Und ein, und wieder aus. Atmet ein, Bauch hinaus, und beginnt: Aus, ein, aus, ein, aus, ein… Atmet vollständig aus. Atmet tief ein, neues Licht, Kraft und Positivität. Atmet vollständig aus, leert euch, öffnet euch. Atmet bequem ein, füllt die Lungen zu etwas dreiviertel und haltet die Luft an. Stellt euch jetzt vor, die Energie strömt nach oben, vom Bauch zum Herzen, zur Stirn, oder auch durch die Wirbelsäule nach oben. Die Sonnenenergie vom Bauch strömt nach oben, füllt euch mit wärmender, stärkender Energie. Wer halten kann, hält weiter und stimmt dann ein, wenn er ausgeatmet hat. Andere atmen jetzt langsam aus. Atmet ein, atmet aus. Atmet ein und beginnt: Aus, ein, aus, ein, aus, ein… Atmet vollständig aus. Atmet tief ein, neues Licht, Kraft, Positivität. Atmet vollständig aus, leer euch, öffnet euch, entspannt. Atmet ein, füllt die Lungen zu etwas dreiviertel und haltet die Luft an. Jetzt konzentriert euch auf Stirn und Scheitelgegend. Kapalabhati heißt wörtlich übersetzt strahlender Schädel, scheinender Kopf, das Gefühl von Leichtigkeit, Weite und Ausdehnung. Dann atmet ein paar Mal tief ein und aus. Ihr könnt kurz die Beine ausstrecken. Wer bequem sitzt, kann auch sitzenbleiben. Als nächstes übt ihr die Wechselatmung. Kapalabhati aktiviert das Prana, lässt Energien fließen. Das ist ein wichtiger Aspekt, um blockierte Energien oder unruhige Energien wieder strahlen zu lassen.

Das war also der dreizehnte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Kavacham Übung gegen Angst und Enge

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Yoga gegen AngstEine praktische Übung gegen Enge, Angst und Ängste ist Kavacham, Schutzfeld schaffen. Es gibt viele Formen von Kavacham im Yoga: Es gibt Kavacham Stotras – Schutz-Mantras. Es gibt Visualisierungen von Engeln und Gottheiten. Und es gibt Hatha Yoga Kavacham: Verbindung von Körperhalten, Arm-Mudras und Visualisierungen. Diese Kavacham Übungen können sehr machtvoll sein. Du findest die Übungsanleitung oben als mp3 Podcast, und hier als unbearbeitete Niederschrift der Übungsanleitung:

Jetzt könnt ihr aufstehen, man kann sogar die Fenster ein bisschen aufmachen. Gesundheitsminister meldet sich. Und dann können wir vorher eine kleine Atemübung machen. Ihr könnt so die Hände vor euch nehmen und dann so einatmen, Arme heben, und ausatmen, Arme wieder senken. Einatmen, Arme heben, und ausatmen, Arme senken. Einatmen, Arme heben, und jetzt ausatmen zum Bauch. Jetzt kommen wir doch ins Hatha Yoga hinein. Bauch, innere Stärke. Und jetzt einatmen nach oben, so verbindet ihr eure innere Sonne und Stärke mit der Himmelsenergie, und ausatmen wieder zum Bauch. Und einatmen nach oben, und ausatmen, wieder senken. Vielleicht noch eine weitere Übung. Ich mache doch noch ein paar Übungen vor der Meditation. Vom Kundalini Yoga her ist vieles auch Energie. Wenn wir jetzt diese Minister nehmen, wenn die im Ungleichgewicht sind und einer Diktator wird, dann fühlt man sich nicht mehr frei. Der hängt dann auf einem. Und diese Minister sind ja zum Teil auch bestärkt worden von Eltern und sie werden bestärkt von anderen, sind Ansprüche, und wenn ihr irgendwann mal das Gefühl habt, ihr könnt nicht mehr richtig atmen, es hängt euch da irgendwo da drin, so diese Enge. Es gibt ja auch dieses Herzproblem, Angina Pectoris, das kann ein Zeichen sein für Herzprobleme und dann ist es gut, wenn man das untersuchen lässt und irgendwas macht. Aber es gibt Menschen, die haben Angina Pectoris und das Herz funktioniert ganz gut, aber ständig eng. Da ist irgendwo so eine energetische Enge. Und manche haben es manchmal. Man kann das auch irgendwo, es gibt so eine kleine Atemübung oder kleine Handbewegung, die man üben kann. Ihr könnt euch vorstellen, was dort eng ist, das sind vielleicht eure inneren Anteile, vielleicht sind es Minister, die alle dort zu eng auf einen einstürmen, die müssen ein bisschen weg. Dann könnt ihr euch vorstellen, ihr schiebt so einen nach rechts vorne und den anderen nach links vorne und oben und den nächsten hier. Und so, wenn ihr irgendwo eine Enge spürt – ich hoffe, ihr spürt sie jetzt nicht, es ist mehr jetzt spielerisch, aber falls ihr es doch spüren würdet – könnt ihr so schauen. So vom Prinzip her, so zur Seite schieben. Also nicht wegschieben. Ich bin keiner, der es befürwortet, irgendwas ausmerzen zu wollen und wegbringen zu wollen. Minister und auch alle Untertanen sind unkündbar, sind nicht ins Gefängnis steckbar und sie sind auch nicht umbringbar, aber wir können sie ein bisschen wegschieben. Auch noch eines, was man machen kann, das ist jetzt nicht für alle geeignet, aber manche können das auch, wenn ihr sehr mit diesem Modell arbeiten wollt, und dann könnt ihr auch überlegen: Wo wäre er denn klugerweise? Soll er rechts vorne sein? Soll er links vorne sein?  Soll er hinten sein? Und dann könnt ihr irgendwo merken, da macht der sich bemerkbar sehr stark und dann sagen wir: „Danke, dass du mir das sagst, aber wieder einen Meter nach rechts vorne. Du kannst mir das auch von dort sagen, du musst mir nicht auf meinem Herzen ganz drauf sein. Und es ist schön, dass du mir das sagst, aber du musst jetzt nicht meinen Bauch verkrampfen. Du gehörst da links unten hin.“ Und man kann mit dieser Symbolik auch etwas arbeiten. Gut, und dann natürlich, nicht nur haben wir die inneren Anteile und Kräfte, die alle wohlmeinend sind, wir sind auch verbunden mit Mutter Erde, und so ist auch gut, sich auch mal zu erden. Und das könnt ihr z.B. machen, indem ihr jetzt einfach ruhig steht, euch vorstellt, eure Füße sind wie große Ansätze von Wurzeln und aus den Füßen kommen dann Wurzeln in die Erde. Es ist auch eine gute Sache, sich regelmäßig auf diese Weise zu erden. Und genauso könnt ihr euch auch nach oben öffnen zur Himmelsenergie. Dazu könnt ihr auch mal so eine kleine Handgeste machen, so die Hände nach oben. Ihr könnt euch dabei vorstellen, dass ihr jetzt von oben Energie aufnehmt. Man kann seinen Brustkorb leicht nach vorne geben, denn diese Geste hilft auch, das Herz zu berühren und zu füllen. Wer keine Nackenprobleme hat, kann sogar den Kopf leicht nach hinten geben oder auch stärker, wenn ihr merkt, es hilft euch. Und dann könnt ihr die Arme wieder senken. Ihr habt also jetzt zum einen etwas Energie von der Erde und ich würde euch da empfehlen, zwischendurch macht das auch am Tag. Die Zeit hat man durchaus. Spätestens dann, wenn irgendjemand einen schimpft oder so, dann kann man sich erden. Der hat ja Zeit, der schimpft ja weiter. Wenn jemand einen schimpft und es noch dazu unsachlich ist, dann hat man Zeit gewonnen, denn der erzählt ja jetzt nichts von übermäßiger Relevanz. Da kann man sich verankern, man kann sich von oben irgendwie aufladen, man kann tief mit dem Bauch atmen und sich vorstellen, dass die Pfeile, die da jetzt eindringen und irgendwo in den Astralkörper reingehen, die schiebt man liebevoll mit seinem Bewusstsein wieder nach draußen so ein bisschen und schickt Licht. Und danach kann man dann auch erkennen: „Ja, der andere meint es ja auch gut. Menschen meinen es gut. Und da ist auch irgendein Minister, der reagiert ein bisschen über, er will mir eigentlich Feedback geben und das ist ja gut, ich will mich ja entwickeln. Und es ist ja auch gut, dass mein Partner sagt, was er von mir will. Es wäre vielleicht schöner, wenn er es anders ausdrücken würde, aber er zeigt ja, er liebt mich, ich bin ihm nicht egal, sonst würde er ja nicht so schimpfen.“ Wobei, wenn es ein Partner ist, darf man nicht zu souverän aussehen, wenn der andere einen schimpft. Es gibt zwei Arten von Menschen, gegenüber denen man nicht souverän reagieren sollte, wenn ein Zornausbruch einen trifft. Das eine ist der Partner, das zweite ist der Chef. Wenn man gegenüber dem Chef zu souverän den cholerischen Ausbruch durchsteht, riskiert man seinen Arbeitsplatz. Und beim Partner gehört halt Emotionalität dazu. Aber trotz allem, man kann sich verankern mit der Erde, man kann sich verbinden mit dem Himmel. Das wird vielleicht in den meisten beruflichen Kontexten nicht so angebracht sein, das so zu machen. Ich wohne im Ashram, da kann ich das machen. Ich bin zwar erstaunt, dass es nicht mehr machen, wo alle sagen, irgendwie fühlt es sich gut an und irgendwie hilft es, sondern das kann man machen. Aber in vielen beruflichen Kontexten ist das weniger geeignet. Gut, das nächste ist eben auch, wenn ihr irgendwo das Gefühl habt, da ist was in einem drin, und das sind oft die Ängste, die einem richtig auf der Brust liegen, im Bauch liegen, im Hals liegen, die Kehle zuschnüren usw., dann kann man sich vorstellen, man schiebt sie ein bisschen nach draußen. Nicht wegschieben, was wir wegschieben, kommt wieder zu einem, man schiebt es ein bisschen, also doch weg, aber nicht ganz weg, sondern ein bisschen in die Distanz. Da können sie einem raten und da sind sie gut. Und dann brauchen wir noch etwas, was uns den Rücken stärkt. Und da könnt ihr auch überlegen, was könntet ihr euch vorstellen, was euch von hinten den Rücken stärkt? Natürlich, wenn ihr irgendwo religiös, spirituell seid, könnt ihr euch vorstellen, Gott oder Sivananda oder die Göttin ist von hinten und stärkt euch den Rücken. Oder ihr könnt euch die Engel vorstellen oder ein Licht von hinten. Im Raja Yoga sagt Patanjali im 3. Kapitel: „Einfach nur durch Konzentration auf die Wirbelsäule, Kurmanadi Samyama, wird Festigkeit erreicht.“ Also, wenn ihr niemand habt, an den ihr euch sonst noch wenden könnt, außer Himmel und Erde, könntet ihr auch einfach sagen: „Jeden Tag konzentriere ich mich z.B. beim Pranayama oder in einer Vorwärtsbeuge auf diese Wirbelsäule.“ Das gibt schon auch eine Festigkeit von hinten. Aber noch besser wäre es, wenn ihr euch irgendwie vorstellen könnt: „Wie könnte ich noch Energie von hinten kriegen?“ Diese ganze Wissenschaft, von der ich euch jetzt gerade erzähle, nennt sich Kavacham. Kavacham, das ist die Weisheit, ein Energiefeld aufzubauen. Ängste sind nämlich dann störend, wenn sie das Energiefeld gründlich durcheinandergebracht haben. Dann wird es zur Angststörung. Mit kleineren Ängsten können wir leicht umgehen und selbst größere Ängste, die nur in einem bestimmten Kontext aufkommen, mit denen kann man auch gut umgehen. Aber wenn irgendwo das Energiefeld als Ganzes durcheinander gekommen ist, hilft zum einen erst mal vom Raja Yoga her, zu fragen: „Von welchen Ministern ist das der Ausdruck?“ Und dann wertschätzend anerkennen all das, was dahinter steckt, dann können wir mit diesem Kavacham uns öffnen für Himmelsenergie von oben, wir können uns öffnen für Erdenergie von unten, wir können uns gestärkt fühlen von hinten, und wir können die Anforderungen so ein bisschen zur Seite schicken, Seite oder seitlich vorne, und wir können uns vorstellen, wir strahlen nach vorne aus. Aber dann ist auch gut, sich in Situationen zu versetzen, wo wir ab und zu mal uns auch nach vorne öffnen können, z.B. vor seinem eigenen Altar, z.B. wenn man hier zum Satsang kommt, z.B. wenn man vor einem Altar steht, z.B. wenn man mit Menschen da ist, die viel positive Energie ausstrahlen. Wenn man Glück hat, zu seinem Partner. Hoffentlich nicht nur Glück, sondern man kann sich dort öffnen, die Energiefelder öffnen sich und helfen einem gegenseitig. Man kann sich aber auch vorstellen… Gut, es gibt manche, die sagen – in anderen Kulturen ist das noch umso üblicher – dass eben die verstorbenen Verwandten sind von hinten oder der Vater oder der Großvater, selbst wenn sie noch leben, die sind immer gegenwärtig und sind da von hinten. Gut, für mich ist klar, Swami Sivananda, Swami Vishnu, habe ich das Gefühl, sie seien hinter mir. Mit fällt das naturgemäß auch deshalb leicht, weil ich viele Stunden am Tag damit verbringe, Vorträge zu geben und dann sind die immer hinter mir dargestellt und so fällt natürlich das Bild besonders leicht, dass die auch sonst im Alltag weiter hinter mir sind.

Das war also der elfte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Meditation als Hilfe gegen Angst?

Yoga gegen AngstKann Meditation helfen gegen Angst? Das war eine Frage aus dem Seminar „Ängste überwinden mit Yoga„. Ja, es gibt sogar einige empirische Studien dazu. Die Frage kam nach dem Vortragsteil, der im letzten Blogbeitrag veröffentlicht wurde: Umgang mit Angst und Ängsten – mittels Bewusstwerdung der inneren Minister. Insbesondere in der Meditation kannst du dir bewusst werden, dass hinter deinen Ängsten berechtigte Anliegen stehen – auch wenn sie manchmal in ihrer Bedeutung durch die Angst überbetonr werden. Hier der Originaltext, was Sukadev auf die Frage geantwortet hat  – das also als kurzer zehnter Teil der Mitschnitte des Seminars „Angst überwinden mit Yoga“:

Fragen?

Teilnehmer: „Könnte man das auch in der Meditation tun?“

Ja, das ist sogar gut. Ihr könnt das mal in der Meditation machen, geistig. Es kann auch helfen, dass ihr das aufschreibt, man kann auch Karten machen oder Seiten oder irgendwo einzelne Notizen ablegen in seinem Smartphone und dann kann man so am Tag aufschreiben, wenn einem irgendwie auffällt: „Ah, der Minister ist auch da, den habe ich bisher nicht beachtet.“ Und dann kann man so verschiedene Sticky-Papiere, also nicht physisch drauf, sondern die gibt es ja als App dort. Allerdings, so elektronisch ich sonst bin, die Sachen mache ich dann doch lieber mit Zettel und mit meinem Geist. Also, kann man machen.

 

Das war also der zehnteTeil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Angst und Ängste als Sprache der inneren Minister

Yoga gegen AngstKeine Angst vor der Angst – das ist die Essenz dieser Vortragsmitschnitte zum Thema Yoga und Angst. Hier geht Sukadev auf Folgendes ein: Angst und Ängste sind Sprache der inneren Minister, also des Unterbewusstsein, der inneren Intelligenz. Du kannst lernen, diese Sprache zu verstehen – dich aber nicht „rumkommandieren“ zu lassen. Wie das geht? Dazu lies die folgenden unbearbeiteten Vortragsmitschriften aus dem Workshop „Angst überwinden mit Yoga“, neunter Teil:

Ok, so haben wir also viele Minister und jetzt kommt noch der – das Thema ist ja eigentlich „Ängste“. Wenn ich so merke, ich schweife sehr stark ab, aber ich vermute, viele von euch sind nicht deshalb hier, weil das Thema „Ängste“ ist, sondern einfach weil ich hier sitze. Und so kann ich halt auch meine Intuition einfach sprechen lassen. Die, die hauptsächlich wegen dem Thema hier sind, es ist auch ein Thema, indem wir das Thema weit streuen, hilft das auch gegen Ängste, weil man sich einfach bewusst wird, was man noch hat. Und Ängste sind auch wieder eigentlich Ausdrücke von Verschiedenem. Ängste berühren einige Minister. Man kann sagen, es ist so ein Ausdruck verschiedener Minister. Natürlich gibt es erst mal den Minister für Selbsterhaltung, der will, dass man überlebt. Und der manifestiert sich z.B., wenn man irgendwo auf einem siebten Stock ist und dann überlegt: „Soll ich mal auf die Ballustrade von der Terrasse oder vom Balkon gehen?“ Da meldet er sich stark. Der meldet sich, wenn ein quietschendes Auto kommt. Also, Ängste sind zum einen Minister für Überleben. Zum zweiten ist die Angst aber auch ein Ausdruck von vielen anderen Ministern. Es gibt da eben den Minister für Liebe und der hat auch Ängste. Sei es eine Angst, dass er nicht ausreichend gut für andere ist oder dass er sich unbeliebt macht. Man kann sagen, Ängste sind irgendwo ein Ausdruck von vielen Ministern und das ist jetzt auch schon etwas, wo ihr überlegen könnt, Ängste, die ihr habt, welcher Minister steckt dahinter oder welcher Mitarbeiter, welcher Anteil in euch?  Vielleicht ist es der Minister für Vollkommenheit und ihr habt Angst, dass ihr nicht ausreichend gut seid. Vielleicht ist es eben der Minister für Liebe oder Staatssekretär für Popularität. Angst, andere denken schlecht über euch. Vielleicht ist es der Minister für Kindererziehung – klingt eigentlich dumm – und der will es richtig machen. Und der denkt: „Ich mache es nicht richtig.“ Der verbündet sich dann mit dem Minister für Vollkommenheit. Oder der Gesundheitsminister in Gestalt vielleicht des Staatssekretärs für Hygiene. Und dann haben Menschen Angst, dass sie sich anstecken könnten und müssen ständig ihre Hände waschen. Das könnt ihr so ein bisschen überlegen, nur einen Moment lang, welche Ängste ihr vielleicht habt, und der Ausdruck von welchem wichtigen Minister sie eigentlich sind. Vielleicht sind dort mehrere daran beteiligt, und manche werden feststellen, da ist einer ganz konkret. Und im Raja Yoga ist das so ein erster wichtiger Schritt, dass ihr nicht schlimm findet, dass Ängste da sind, sondern erst mal feststellen: „Ängste, das ist ein Zeichen, da manifestiert sich ein Minister in mir oder ein Anteil in mir, der wichtig  ist, den ich brauche und der gut ist.“ Und danach, der zweite Schritt wäre, man könnte zum einen mit dem sprechen und sagen: „Du, es ist toll, dass es dich gibt, und toll, dass du das willst. Und ich habe dein Anliegen verstanden und ich werde mich darum kümmern.“ So kann ein guter Chef z.B. mit seinen Mitarbeitern sprechen, so kann ein König zu seinem Minister sprechen. Meistens reicht das allein nicht aus, denn der Mensch ist von seiner Persönlichkeitsstruktur nicht so diktatorisch ausgerichtet, dass wir einfach sagen können: „Ich mache das jetzt so.“ Menschen sind insgesamt auch im Miteinander eher demokratisch ausgerichtet. Und man weiß, in allen Naturvölkern sind demokratische oder halbdemokratische Strukturen so lange da, wie die Größe des Stammes nicht über zwanzig bis dreißig ist. Wenn es über zwanzig und dreißig ist, dann wird ein Führer gewählt, und wenn sie kleiner bleiben, ist der erst nur vorübergehend und der kann gewechselt werden. Und je größer umso mehr wird es dann schließlich zur Erbmonarchie. Das war dann aus bürokratischen Gründen irgendwann notwendig. Man kann sagen, und die moderne Demokratie hat den großen Vorteil, sie hat es irgendwie organisatorisch geschafft, einigermaßen demokratische Richtlinien in einen Staat hineinzubringen. Man muss sagen, einigermaßen demokratisch, denn natürlich, parlamentarische Demokratie ist ja etwas anderes und man könnte auch nicht alles vollständig basisdemokratisch entscheiden. Vielleicht die Schweiz es halbwegs vorlebt, dass es doch irgendwie funktioniert, obgleich da manchmal wirre Sachen beschlossen werden, aber das manchen unsere Politiker hier auch. Aber ob ein Staatswesen von der Größe von Europa mit Volksentscheiden für jede Einzelfrage gut regiert werden könnte, eine Sache, aber doch irgendwo organisatorisch Demokratie einigermaßen verankert. Gut, und so ist auch unser Geist auch irgendwo demokratisch organisiert, nicht so sehr hierarchisch. Und dann ist es leichter, eine Ministerkonferenz einzuberaumen. Eben, der eine hat halt Angst, dann kann man eben sagen, dass der Minister für Selbsterhaltung sagt: „Kein Risiko.“ Dann kommt aber der nächste und das ist der Minister für Vollkommenheit, der sagt: „Ich muss mich weiterentwickeln, dann muss ich auch mal ein Risiko eingehen.“ Dann meldet sich noch der Wirtschaftsminister und sagt: „Ja, Risiko ist einzugehen und letztlich, irgendwo muss die Familie ernährt werden und dazu ist es notwendig.“ Und dann kommt noch der Minister für Liebe oder Fürsorge, Sozialminister oder Gesundheitsminister, die kommen alle dazu. Und dann anschließend seid ihr plötzlich frei. Ich kann euch das wirklich empfehlen, probiert es mal aus. Einige von euch werden merken, es ist wie ein Haken umgelegt, irgendwie ist man frei. Die Ängste sind nicht mehr schlimm, Reizbarkeit ist nicht mehr schlimm, schlechtes Gewissen ist weg und man hat jetzt die Möglichkeit, irgendwo sich zu entscheiden und es ist gut so. Ich will nachher das Raja-Yogasystem etwas weiter ausbauen noch.

– Fortsetzung folgt –

Das war also der neunte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Keine Angst vor Unbeliebtheit – Nicht alle müssen dich mögen

Yoga gegen AngstNicht alle müssen dich mögen – du brauchst keine Angst davor haben, dich unbeliebt zu machen. Der innere Antreiber: „Alle müssen mich mögen – sonst ist es ganz schlimm“ muss dich nicht beherrschen. Es ist gut, mitfühlend mit Menschen umzugehen. Es ist gut, sich zu zu verhalten, dass du die Bedürfnisse anderer Menschen berücksichtigst. Aber lass dich davon nicht unter Druck setzen – lass dir keine Angst einjagen: Konflikte gehören zum Leben dazu.

Darüber spricht Sukadev in dieser achten unbearbeiteten Niederschrift aus dem Workshop „Angst und Ängste überwinden mit Yoga„:

Und den Minister für Popularität und Beliebtheit könnte man auch sagen – das ist eigentlich kein Minister, sondern ein Staatssekretär und der Staatssekretär ist untergeordnet dem Minister für Liebe. Und tief im Inneren haben wir den tiefen Wunsch, Liebe zu geben, Liebe zu erfahren und mit allen irgendwo Liebe zu spüren. Ist es möglich, Liebe zu allen zu spüren? Ich behaupte, ja. Ist es möglich, konfliktfrei mit allem Menschen zu leben? Nein. Ein Jesus, Inkarnation von Liebe, wurde ans Kreuz genagelt. Buddha, Inkarnation von Mitgefühl, es gab einige Mordanschläge. Nach einer der vielen Buddha-Erzählungen ist er sogar zum Schluss vergiftet worden. Manche sagen aber, es war nur versehentlich. Andere sagen, er war halt achtzig und es war einfach eine Magenverstimmung. Das kann auch passieren. Aber sicher ist, dass er Gegner hatte. Ein Swami Sivananda, vielleicht einer von denen der modernen Zeit, der dieses „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, bear insult, bear injury, trage Schmähungen, Kränkungen, Beleidigungen“ in einem unglaublichen Maße entwickelt hat. Man könnte nicht sagen, dass er Feindesliebe entwickelt hat, nämlich Swami Sivananda hat nie das Gefühl gehabt, dass der Feinde hatte. Er wurde furchtbar kritisiert für vieles, was er gemacht hat. Es fing damit an, in seinem Ashram wurde die Kastentrennung konsequent aufgehoben. Es war ein Mönchskloster und er hat Frauen in den Ashram geholt. Skandal. Also, nicht geholt, sondern aufgenommen. Die dort bleiben wollten, konnten dort lernen. Gut, es ist trotzdem ein Mönchskloster, so dass bis heute dort in dem Ashram selbst die männlichen Swamis überwiegen, aber man hat das zugelassen. Er hat Westler in den Ashram gelassen, er hat Englisch gesprochen. Ein Skandal nach dem anderen. Er hat im Ashram selbst ein Krankenhaus gehabt, wo dann Menschen medizinisch versorgt wurden. In dem heiligen Ashram, die Todkranken und die auch nicht unbedingt spirituell waren. Auch sogar westliche Schulmedizin, Skandal. Traditionelle Gegend und da war jetzt ein Krankenhaus, was nach westlichen Standards OPs durchgeführt hatte, sich später spezialisiert hatte – ausgerechnet ein Männerkloster spezialisiert sich dann auf Frauenkrankheiten. Weil, nachdem es Krankenhäuser in der Gegend gab, die das andere abgedeckt haben, hat der Ashram diese Abteilungen reduziert und dann war halt die Abteilung für Gynäkologie wichtig. Dafür ist er bis heute bekannt. Also, wenn man dort zu den Sprechzeiten kommt, da sind meistens Frauen, die dort hinkommen. Also, ein Skandal nach dem anderen. Aus Liebe, aus Mitgefühl. Und Swami Sivananda hat auch nicht geschimpft über die anderen. Irgendwann mal gab es einen großen Kongress und dort gab es jemanden, der ist aufgestanden und hat dann Swami Sivananda beschimpft, dass er diese klassische indische Spiritualität aufgibt, dass Nicht-Brahmanen dort Lehrer sind, dass Leute die Mantras nicht richtig aussprechen, dass Leute bei Pujas mitwirken, die das nie gelernt hätten und noch eine ganze Menge anderes. Und der Swami Sivananda hat dann gesagt, er möge bitte nach vorne kommen, er sollte vorm Mikrofon sprechen, dass alle Leute das hören. Und die im Ashram, die halt nach der Zeit geguckt haben, haben gesagt: „Wir haben keine Zeit, Meister, dafür.“ Dann hat er gesagt: „Das geht von meiner Redezeit ab.“ Und er hat ihn dann reden lassen. Das ist ein Punkt. Und dann hat Swami Sivananda zum Schluss noch gesagt: „Danke, wir müssen uns immer bewusst sein, wir müssen auch die klassische Spiritualität leben. Und es ist gut, dass es solche Menschen gibt, die klassische Spiritualität leben.“ Oder traditionell, das ist nicht klassisch, sondern traditionell. Denn die Traditionalisten, auch wenn sie häufig Dinge machen, die unsinnig sind, sie helfen auch, etwas anderes zu bewahren. Währenddessen solche Revoluzzer, wie es letztlich Swami Sivananda war, die müssen dann auch aufpassen, dass sie dann nicht zu weit gehen. Und so hat er sich auch selbst immer wieder überprüft, was ist wirklich unabdingbar und was muss da sein, und was kann man ändern. Durch den Einfluss von Swami Sivananda hat sich sehr viel geändert in Indien. Und heute, wenn man heute seine Schriften liest, klingen die zum Teil etwas traditionell. Nur zu seinen Zeiten waren das revolutionäre Sachen. Und Swami Sivananda hatte wirklich alle mit Mitgefühl und Freundlichkeit behandelt, sogar die Kritiker, sogar diejenigen, von denen er fand, dass das, wie sie lehren, nicht das Richtige ist, dass sie eben im Namen von Spiritualität Menschen unterdrücken. Gegen die hat er nicht so sehr geschimpft, er hat sein Ding gemacht, und das hat eine Ausstrahlung gehabt, so dass nachher immer mehr dort ihm gefolgt sind. Aber auch auf ihn wurde ein Mordanschlag verübt. Es wird gesagt, dass es ein Geistesgestörter war, aber mir hat mal jemand im Ashram gesagt, eigentlich war es ein Fanatiker, ein Fundamentalist. Die im Ashram haben das aber heruntergespielt, dass es nicht zu Unruhen kam. Das war ja 1950, das war die Zeit der Hindu-Moslemunruhen und so wie Gandhi von einem Hindufanatiker getötet wurde, so gab es dann auch auf Swami Sivananda einen Mordanschlag von einem Fanatiker. Aber Swami Sivananda oder die Ashramleiter wollten nicht, dass das an die große Glocke kommt, und der hatte schon auch irgendwelche komische Sachen gehabt, wie vermutlich, eigentlich alle Fanatiker sind geistesgestört in meiner Einschätzung, gerade dann, wenn der Fanatismus so weit geht, dass er gewalttätig wird. So war es auch nicht ganz falsch, aber sie haben im Wesentlichen gesagt, es war ein Geistesgestörter. Aber Swami Sivananda hat sich dann vor ihm verneigt – also, er hat mit einer Axt auf ihn eingeschlagen, Swami Sivananda ist auch blutig gewesen. Swami Vishnu, sein Assistent, hat den anderen niedergerungen. Swami Vishnu war ja Hatha Yogi – also, Swami Vishnu, habt ihr hier ein Bild? Also jedenfalls, Schüler von Swami Sivananda, von dem ich selbst gelernt habe. Also, der war der Assistent von Swami Sivananda, er hat den anderen niedergerungen und hat Swami Sivananda das Leben gerettet. Und Swami Sivanandas erste Wort waren: „Vishnu Swamiji, mäßige deinen Zorn.“ Irgendwo war er in Sorge, dass der Swami Vishnu den anderen zu fest anpackt und vielleicht blaue Flecken macht. Gut, und dann wurde die Polizei gerufen und dann ging Swami Sivananda zu dem hin und hatte die Axt mitgebracht und hat gesagt: „Hier hast du die Axt, wenn du willst, kannst du jetzt dein Werk vollenden.“ Und danach, das hat der andere dann nicht gemacht, dann hat der Swami Sivananda der Polizei gesagt: „Bitte, entlasst ihn, ich werde mich um ihn kümmern.“ Und die Polizei hat ihn dann auch tatsächlich entlassen. Das wird im heutigen Indien jetzt natürlich nicht mehr möglich sein, aber dort damals in Rishikesh. Und dann hat Swami Sivananda ihn schon nach Südindien zurück zu seiner Familie fahren lassen, hat aber dann noch jahrelang Briefkontakt gehabt, hat ihn auch transformiert. Also, er hat schon vieles gemacht und hatte dort auch keine Ängste gehabt, wir ihr daraus sehen könnt, trotzdem hat er Gegner gehabt. Und so in diesem Sinne, der Minister für Liebe und Mitgefühl ist da, nur er hat auch den Anspruch, dass immer nur alles schön ist und dass alle harmonisch sind, nur unter Menschen ist keine Dauerharmonie möglich. Wir können es versuchen, soweit wie möglich.

 

Das war also der achteTeil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Keine Angst vor inneren Antreibern – Umgang mit Vollkommenheits-Anspruch

Yoga gegen Angst Die inneren Antreiber setzen einen unter Druck – und erzeugen Angst, weil man ihrem Anspruch nicht gerecht werden kann. Das Konzept von König und Ministern kann dir helfen, mit deinen inneren Antreibern geschickt umzugehen: Nutze ihre Kraft – lass dich nicht von ihnen beherrschen. Und vor allem: Lass dir durch die inneren Antreiber keine Angst einjagen. Wie das geht? Dazu lies den unteren Vortragsmitschnitt von Sukadev. Sei dir bewusst: Das ist eine unbearbeitete Niederschrift eines Live Vortrags – so ist es sehr lebendig, aber nicht immer gemäß deutscher Rechtschreibung und Grammatik…

Ich habe vorher gesagt, es gibt viele Gründe, weshalb wir Ängste haben, unter anderem, weil wir uns selbst unter Druck setzen. Es gibt die so genannten inneren Antreiber, die wir haben. Ich glaube, die meisten von euch werden von dem schon gehört haben. Der eine sagt: „Du musst vollkommen sein.“ Der nächste sagt: „Alle müssen dich mögen.“ Der nächste sagt: „Du musst schnell sein.“ Und der nächste sagt: „Du musst stark sein.“ Ist gut, dass wir die haben? Ja, es ist gut. Angenommen, man hätte jetzt keinen von denen, dann wäre man ausgesprochen träge und würde kaum etwas zustande bringen und irgendwo andere müssen dann die Aufgaben übernehmen. Dann muss vielleicht der Partner einem sagen: „Du kannst dich nicht so hängen lassen.“ Oder der Staat probiert „Fördern durch Fordern“ oder so ähnlich. Ob das immer gelungen ist, ist eine andere Sache, aber so vom Prinzip her. So ist es auch nicht gut, wenn Menschen sich hängen lassen, sondern es ist gut, auch einen inneren Antreiber zu haben. Ein innerer Antreiber – wir können einen Minister für Geschwindigkeit haben, einen Minister für Effizienz, man könnte einen Minister haben für Beliebtheit, der will, dass wir beliebt sind,  man könnte einen Minister haben für – das Kabinett wird langsam immer größer. Das ist durchaus eine Hilfe. Ihr könnt so überlegen bei euch selbst: „Wen habe ich in mir?“ Und es hilft insbesondere, wenn ihr irgendwo etwas in euch nicht mögt. Dann ist erst mal gut, zu gucken, welches wohlmeinende Prinzip ist dahinter? Und dann kann man gucken: Und wie könnte man dessen eigentliches Aufgabengebiet beschreiben? Und dann kann man ihn respektieren und anerkennen und Achtung schenken. Anstatt zu sagen: „Was bin ich doch für ein schrecklicher Typ, dass ich da wieder Ängste habe. Was bin ich doch schrecklich, dass es mir wieder nicht gelungen ist, um 05:30 Uhr aufzustehen und meine Asanas und Pranayama zu machen und meinen Joggen und mir gemütlich Frühstück selbst zu machen. Jetzt bin ich wieder um 07:00 Uhr aufgestanden und habe einfach irgendwas in den Mund geschoben, was halt doch irgendwo schon fertig war.“ Es nutzt nichts, sich zu schimpfen, denn wenn man sich dann schimpft, was passiert dann? Man ist frustriert, dann meldet sich der Minister für Wohlbefinden und der sagt: „Stopp! Die schnellste Weise, dass du dich besser fühlst, ist Zucker-Fettgemisch.“ Der will, dass wir uns gut fühlen und Zucker-Fettgemische sind die schnellste Weise. Die nennen sich dann je nachdem Schokolade oder anders, aber man könnte sich auch gesündere Zucker-Fettgemische einfallen lassen, auch als Schnellmöglichkeit, sich vorübergehend gut fühlen zu können. Oder man lernt, anders damit umzugehen. Man bringt den armen Minister für Gemütlichkeit nicht so sehr in Bedrängnis, dass er denkt: „Dem geht es so schlecht, ich muss ganz schnell etwas machen, dass es dem gut geht.“ Gut, die Hirnphysiologie würde dann sagen, was dort ausgeschüttet wird, aber psychologisch können wir einiges sagen. Aber in jedem Fall, es ist eine andere Sache, das anzuerkennen und zu sagen, es ist gut, dass er da ist und „ich danke dir, dass du da bist“ und dann könnte man als nächstes überlegen: „Ok, du hast das gesagt.“ Dann kann man sagen: „Wir machen kurz eine Ministerkonferenz. Wer meldet sich da noch?“ Und dann gibt es den Gesundheitsminister und der sagt: „Zucker-Fettgemische sind auf die Dauer nicht gut. Das müssen wir ändern.“ Und dann gibt es vielleicht noch den Popularitätsminister und der sagt: „Zu dick sein, ist heute nicht mehr in.“ Dann gibt es den Leistungsminister oder so ähnlich und der sagt: „Ich stehe im Wettbewerb mit meiner Kollegin, wer man schnellsten abnimmt usw.“ Und so kann man eine richtige Konferenz dort einberufen. Dann gibt es auch noch den Nörgler und da kann man auch überlegen: „Was will der eigentlich?“ Und dann kann man sagen: „Du bist nie gut genug.“ Man könnte auch sagen, der Minister für Vollkommenheit. So können wir ihn nennen. Und wir können ihm auch sagen: „Eigentlich willst du, dass ich die Selbstverwirklichung erreiche.“ Der Minister für Vollkommenheit ist nicht zufrieden, bis Nirvikalpa Samadhi, das ist die Erleuchtung. Und es ist gut, dass es den gibt, denn der wird uns nie zufrieden sein lassen mit irgendetwas. Aber der ist nicht nur zuständig für die Erleuchtung, sondern der ist auch zuständig dafür, dass wir nie ganz zufrieden sind mit dem, was wir machen. Und obgleich Yoga ja eigentlich Entspannung ist und obgleich Krishna ständig sagt: „Hänge nicht an den Ergebnissen, sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg und hänge nicht an den Früchten, hänge nicht an der Handlung und sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg.“ Was erlebt man unter Yogaübenden doch? Was erlebt ihr unter euch? Irgendwo ist man doch nicht zufrieden in Erfolg und Misserfolg und man beschimpft sich zum Teil. Und ich habe da auch so eine Theorie. Vermutlich ist das einfach ein kulturelles Phänomen und in anderen Kulturen ist das auch nicht so stark. Wir haben hier schon bestimmte Minister mit besonders viel Kraft ausdrücken lassen, aber ich glaube es auch, Yogaübende wollen zur Vollkommenheit hingehen und dieser Drang, diese Erleuchtung zu erlangen, manifestiert sich dann im Materiellen, indem sie mit nichts Äußerem auch zufrieden sind. Und dann kann man eben den Minister auch anerkennen und sagen: „Du bist der Minister für Vollkommenheit und es ist gut, dass du da bist.“ Man kann sagen: „Aber weißt du, gut dass ich dich höre, aber in dem Fall, finden wir einen Kompromiss zwischen Gemütlichkeit und Vollkommenheit.“

Das war also der siebte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Raja Yoga und Ayurveda Ratgeber Angst

Yoga gegen AngstRatgeber Angst – dazu entwickelt sich dieser Blog. Heute die Fortsetzung der Raja Yoga Tipps: Siehe Angst als Sprache deiner inneren Minister – und gehe königlich damit um. Hier geht es also weiter mit dem nächsten Teil der unbearbeiteten Niederschriften eines Workshops mit Sukadev. Es geht hier nochmals um die Wertschätzung des Kapha-Prinzips, des inneren Schweinehunds, als Mittel gegen Überforderung, gegen Ängste:

Im Yoga lässt man es sich gutgehen, man legt sich hin, man macht Tiefenentspannung. Natürlich, manche Menschen jetzt, die verzichten auf die Tiefenentspannung und dann sind es nur noch die anstrengenden Asanas, aber klassisches Yoga, Tiefenentspannung dabei und man spürt den Körper. Es gibt jetzt auch Yogarichtungen, stattdessen guckt man die ganze Zeit in einen Spiegel und man vergleicht: „Bin ich genauso gut wie die anderen?“ Man kann inzwischen auch Yoga mit dem vollen Leistungsdruck üben, wie anderes auch. Bei Yoga Vidya gibt es keine Spiegel und wir schauen nicht, ob wir besser sind als andere. Und das ist mit eine der Hauptaufgaben des Yogalehrers, der Yogalehrerin, den Teilnehmer dazu zu bringen, weniger zu gucken. Ich habe vor kurzem mal so ein Buch gelesen von einem Journalisten, das fand ich dann doch erschreckend, wie sehr Anfänger… Er hat irgendwie so beschrieben, seine Anfangszeit Yoga. Ich fand es sehr erschreckend, wie sehr Anfänger doch am Anfang schauen: Sind sie gut genug? Sind sie in der richtigen Ecke? Blamieren sie sich? Was denkt der Yogalehrer, die Yogalehrerin? Wie sind die anderen Cracks usw.? Ich hoffe, dass das bei Yoga Vidya weniger ist als dort, aber selbst wenn es am Anfang so ist, dann bin ich doch überzeugt, dass, wer ein paar Monate zum Yoga Vidya Centrum kommt, geht das verloren und man spürt mehr sich selbst und dann nimmt man auch Kontakt auf und dann macht sich auch ein verschüttet gegangener Minister für Gemütlichkeit auch bemerkbar. Gut, so haben wir diese Minister, die da sind, aber wiederum würde gelten, aber wenn wir jetzt den Minister für Gemütlichkeit zum Premierminister machen oder noch mehr, zum Diktator, und der macht einen Staatsstreich und beherrscht die ganze Szene, das ist wiederum nicht gut. Auch dann kann man zum Depressiven werden oder irgendwann verliert man seinen Arbeitsplatz, vermutlich  verliert man irgendwann seinen Partner, denn der findet das auch nicht gut, dass er ständig alles machen muss und die Kinder finden es auch nicht gut. Wobei ein gesundes Kapha ist auch gut. In Indien gilt Kapha irgendwo, mindestens im Traditionellen, als besonders gut. Es werden mehr von Vata– und Pitta-Störungen gesprochen, weniger von Kapha-Störungen. Und Ayurveda-Ärzte werden sehr viel häufiger Vata-Störungen diagnostizieren als Kapha-Störungen und auch mehr Pitta-Störungen als Kapha-Störungen. Vielleicht auch, weil im Westen das jetzt mehr ist. Zu anderen Zeiten war es vielleicht anders herum. Also, man sollte aufpassen, dass wir diesen Minister nicht zu stark werden lassen. Aber er ist wichtig, aber er sollte nicht der Diktator sein.

Das war also der sechste Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links:

 

Raja Yoga Ratgeber Angst – Fortsetzung

Yoga gegen AngstDer König und seine Minister – so kannst du deinen Geist umschreiben. Du kannst lernen, dich selbst als König zu etablieren, und alle Anteile, Bedürfnisse, Wünsche etc. als Minister sehen. Alle Emotionen sind Kommunikationsstrategien deiner inneren Minister. So ist auch Angst eine Weise, wie dein Unterbewusstsein mit dir kommuniziert – und dir wertvolle Tipps gibt. Hier also die Fortsetzung der unbearbeiteten Niederschriften des Mitschnitts des Workshops mit Sukadev zum Thema „Überwindung von Ängsten mit Yoga“. Ach ja, Sukadev hat sogar eine sehr freundliche Anregung zum Umgang mit dem inneren Schweinehund:

Was verstehe ich hier unter Minister? Wir haben verschiedenste, man könnte auch sagen, Anteile in uns und die meinen es alle gut und die sind wichtig, aber sie sind nicht absetzbar. Z.B. wir haben einen Justizminister in uns. Der Justizminister oder der Minister für Gerechtigkeit, der findet, das ist ungerecht. Ich habe gestern in Augsburg eher gesprochen – es ging mehr um Ärger und wie man Ärger überwindet. Und morgen ist das nochmal mehr Gelassenheitsthema, sowohl Ängste als auch Ärger. Und sehr viel Ärger kommt aus dem Justizminister, dem Minister für Gerechtigkeit, der sagt: „So hat es zu sein und so darf es nicht sein.“ Der ärgert sich, wenn jemand die Vorfahrt nimmt. Der ärgert sich, wenn jemand sich vordrängt. Der ärgert sich selbst dann, wenn man genügend Zeit hat. Und der ärgert sich über Ungerechtigkeiten usw. Ist es gut, dass wir diesen Justizminister im Inneren haben? Das ist sehr wichtig. Wenn wir den nicht hätten, dann wird man in viele Probleme kommen und die Gesellschaft würde ungerecht sein. Es ist gut, dass Menschen aufbegehren, wenn es ungerecht ist. Und es ist gut, dass man sich einsetzt, dass die Welt ein besserer Ort wird. Und das geht im Kleinen, wie auch im Großen. Nur wenn der Justizminister die Macht an sich reißt, dann ist das nicht so gut. Dann wird der betreffende Mensch unausstehlich für seine Mitmenschen. Man muss auch mal gerade ungerade sein lassen und wenn man zu seinen Kindern nur Justizminister ist, ist nicht gut. Wenn man zu seinem Partner nur Justizminister ist, ist nicht gut. Auch als Führungskraft gegenüber seinen Mitarbeitern, es ist gut, grundsätzlich gerecht zu sein, aber immer ist das nicht gut. So ist es gut, dass es so einen Justizminister gibt. Gut, genauso, es gibt einen anderen Minister, der hat im Deutschen oft den unschönen Namen, den inneren Schweinehund. Und viele Menschen verbringen einen großen Teil ihres Lebens, mit dem zu kämpfen und oft erfolglos. Der innere Schweinehund, man kann ihn auch nennen, ist der Minister für Gemütlichkeit. Der innere Schweinehund, würde man eher sagen, ist ein Staatssekretär vom Minister für Gemütlichkeit. Der hat ja glücklicherweise auch noch andere Ausprägungen. Der ist wichtig, dass wir den haben. Wer keinen ausreichenden inneren Schweinehund hat, der ist hochgradig Burnout gefährdet. In unserer heutigen Gesellschaft noch mehr als vorher. Im Grunde genommen kann man sagen, die, die unter Burnout leiden, die haben nicht genügend inneren Schweinehund. Gut, im Ayurveda würden wir den nennen, Kapha-Prinzip kann sich nicht ausreichend manifestieren. Also, es braucht so jemanden. Ansonsten würde man vielleicht sagen: „Ja, ich stehe jetzt bisher um 06:30 Uhr auf, 05:30 Uhr ist besser.“ Dann hat man eine Stunde mehr Zeit. Dann stellt man fest: „Ja, das geht, also 04:30 Uhr ist noch besser. Und 03:30 Uhr ist am allerbesten.“ Da kann man erstens seine Asanas üben, sein Pranayama üben, seine Meditation üben, man kann kreativ tätig sein, man kann noch joggen in der schönen Morgenluft. Gut, und dann ist man trotzdem noch pünktlich zum Frühstück mit Partner und Kindern und hat dann den ganzen Tag Zeit für die Arbeit. Und dann ist es auch noch gut, abends vielleicht auch noch spät ins Bett zu gehen. Und vielleicht ist dann – man kann sagen, das ist der Minister für Effizienz. Der kriegt dann vielleicht noch einen Partner oder er hat vielleicht noch einen Staatssekretär, der weiß: „Ja, mit ein bisschen Kaffee, ausreichend häufig, klappt das mindestens eine Weile.“ Aber dann meldet sich der Minister für Gemütlichkeit und sagt um 03.30 Uhr morgens: „Bett ist gemütlich, so schön, wir bleiben drin.“ Also, angenommen, ihr habt den nicht ausreichend, wie gesagt, irgendwann kollabiert der Mensch. Und das scheint tatsächlich jetzt auch der Forschungsstand zu sein, nicht jeder Mensch hat Gefahr zum Burnout. Man braucht praktisch eine Mischung aus hohem Anspruchsniveau, innerem Antreiber, zusätzlich äußerer Stress und mangelnder innerer Schweinehund, und all das zusammen kann sich dahin aufschaukeln, dass man ins Burnout rutscht. Kann, muss nicht, aber kann. Also, wenn ihr so jemanden habt, seid dankbar. Wenn ihr ihn nicht so stark habt, dann könnt ihr mal gucken, wo der ist, denn jeder hat den. Vielleicht muss man den mal zum Vorschein bringen und auch dazu hilft ja auch Yoga.

 

Das war also der fünfte Teil der Mitschnitte der Vortragsreihe: „Angst und Ängste überwinden“. Aus einem Workshop mit Sukadev in der Yoga Vidya Yogaschule München im Herbst 2012. Hier noch ein paar Links: